Agenda zukunftsorientierte Verbraucherforschung

Stand:
Ende 2024 wurde der Agendaprozess „Zukunftsorientierte Verbraucherforschung“, an dem sich das KVF NRW aktiv beteiligt hat, mit einer Konferenz in Berlin abgeschlossen.

Der Verbraucherschutz ist heute vielfältiger und komplexer denn je. Globale Krisen und gesellschaftliche Umbrüchen werfen zunehmend Fragen zum Konsum auf. Themen wie Inflation, steigende Lebenshaltungskosten, Produkt- und Lebensmittelsicherheit, Datenschutz und vieles mehr sind Bereiche, in denen der institutionelle Verbraucherschutz gefordert und die Expertise der Verbraucherwissenschaften notwendig ist. 

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Der Agendaprozess "Zukunftsorientierte Verbraucherforschung" wurde vom Sprecher des Koordinierungsgremiums des Bundesnetzwerks Verbraucherforschung initiiert und durch das Fachgebiet Soziologische Theorie der Universität Kassel in den Jahren 2023 und 2024 ausgerichtet. Gefördert wurde das Projekt mit sechs Veranstaltungen in Hofgeismar, Wuppertal, Kassel, Erfurt und Düsseldorf durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Ende 2024 wurde der Agendaprozess „Zukunftsorientierte Verbraucherforschung“, an dem sich das Kompetenzzentrum Verbraucherforschung der Verbraucherzentrale NRW (KVF NRW) aktiv beteiligt hat, mit einer Konferenz in Berlin abgeschlossen. 

Düsseldorfer Tagung

Im Rahmen der Agenda organisierte das KVF NRW gemeinsam mit der Universität Kassel und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im September 2024 eine Podiumsdiskussion. Im Zentrum stand die Frage: Wie kann sich Verbraucherschutz professionalisieren und welche Rolle kommt dabei den Verbraucherwissenschaften als Bezugsdisziplin zu? Das Düsseldorfer Podium hatte Gäste aus der Wissenschaft und Praxis, wie Dr. Katharina Witterhold vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Schöllgen von der Verbraucherzentrale NRW, Prof. Dr. Jörn Lamla von der Universität Kassel sowie Prof. Dr. Gunnar Stevens von der Universität Siegen. Moderiert wurde es von Dr. Christian Bala vom KVF NRW. Die Podiumsdiskussion wurde, wie die anderen Veranstaltungen des Prozesses, als Video auf der Webseite der Agenda "Zukunftsorientierte Verbraucherforschung" dokumentiert.

Whitepaper veröffentlicht

Zu diesem Abschluss ist ein Whitepaper erschienen, das die zentralen Herausforderungen für die interdisziplinäre Konsum- und Verbraucherforschung im Kontext gesellschaftlicher Krisen des neuen planetaren Zeitalters beleuchtet. Es kritisiert die unzureichende wissenschaftliche und öffentliche Auseinandersetzung mit Konsumthemen und fordert, diese als komplexes Weltverhältnis neu zu denken. Ziel ist es, zentrale Aufgaben zu herauszustellen und Handlungsfelder zu skizzieren, die einen wissensbasierten Umgang mit der Rolle des Konsums ermöglichen. Dazu ruft das Whitepaper auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen, Widersprüche offenzulegen und kollektive Diskussionen über die Bedeutung des Konsums für Gesellschaft und Zukunft anzustoßen.

Cover des Whitepapers "Die Zukunft des Konsums"

Bibliografische Angaben zum Whitepaper

Lamla, Jörn, Ludger Heidbrink, Dirk Hohnsträter, Kathrin Loer und Jakob Roschka. 2024. Die Zukunft des Konsums: Agenda zur Neuperspektivierung der Verbraucherforschung. Whitepaper auf der Basis des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekts „Agenda zukunftsorientierte Verbraucherforschung“ (07/2023 bis 12/2024) unter Mitwirkung von Christian Bala, Peter Kenning, Christa Liedtke, Stephan Lorenz, Susanne Ritzmann und Gunnar Stevens. Kassel: Universität Kassel. https://doi.org/10.17170/kobra-2024110711087.